Welche Auffassung haben Schüler:innen von kollaborativem Arbeiten und welche Potenziale und Herausforderungen erkennen sie in der Zusammenarbeit?
Praxismentorin: Sabrina Barbieri
Ausgangslage für unsere Untersuchung ist die fachliche Selbstverständlichkeit des “Eigenen” der Schüler:innen und der daraus resultierenden Gewichtung von Einzelarbeit im Kunstunterricht. Diese stellen wir infrage und konfrontieren die Schüler:innen mit verschiedenen Formen des kollaborativen Arbeitens. Wir möchten sie zu Momenten in gemeinsamen gestalterischen Prozessen befragen, in denen sie in Kollaboration experimentell nach technischen Umsetzungen und Bildergebnissen suchen. Aus diesem Vorhaben gehen zwei Forschungsfragen hervor, welche sowohl die Erfahrungen der Schüler:innen in kollaborativen Settings als auch ihre Bewertung solcher Settings für den Kunstunterricht allgemein fokussieren.
In zwei Einzelinterviews werden Schüler:innen exemplarisch zum erlebten Unterricht und zu den kollaborativen Settings befragt. Die Aussagen der Schüler:innen wurden in zwei unterschiedlichen Systemen sowohl induktiv als auch deduktiv ausgewertet.
Die Aussagen der Schüler:innen geben nicht nur Auskunft über ihre Erfahrungen in den kollaborativen Formaten im erlebten Unterricht, sondern auch zahlreiche Hinweise auf das Verständnis der Schüler:innen von kollaborativem Arbeiten und Aspekten, die ein solches Arbeiten begünstigen.
In dieser unerwarteten Fokusverschiebung sehen wir ein grosses Forschungs- und Erkenntnispotenzial, das allerdings eine Änderung der Forschungsfrage bedarf und anhand derer induktiv präzisere Unterkategorien gebildet werden können:
Welche Potenziale und Herausforderungen erkennen Schüler*innen in Aspekten der Zusammenarbeit in Bezug auf die kollektive Erfahrung in der Klasse und den gestalterischen Prozess?
Welche Auffassung haben Schüler:innen von kollaborativem Arbeiten im Kunstunterricht?
Aus den Antworten der Schüler:innen lassen sich exemplarisch Schlüsse ableiten in Bezug auf ihre Haltung zu klasseninternen, demokratischen Prozessen, sozialen und methodischen Strukturen, Unterrichtsformen sowie der Effizienz im Setting des kollaborativen Arbeitens im Kunstunterricht.
Das Forschungspraktikum fand im November 2023 an der Kantonsschule Uetikon am See statt. Der Unterricht wurde in zwei vierten Klassen durchgeführt.
Das Handout zum Forschungspraktikum finden Sie hier: