Welche Erfahrungen machen Schüler*innen bei der Arbeit in selbst- und fremdeingeteilten Gruppen?
Praktikumsmentorin: Nurja Bischoff
Wir, Sofia Poku und Valeria Bondar, untersuchten im Rahmen des Forschungspraktikums zwei unterschiedliche Gruppenkonstellationen. In der Klasse U2A durften die Lernenden vier Dreiergruppen selbst bilden, in der Klasse U2C wurden die Lernenden zufällig in drei Dreiergruppen und eine Vierergruppe eingeteilt. Die Gruppen in beiden Klassen hatten den Auftrag, auf individuellen A4-Blättern ihren Schulweg so darzustellen, dass die Blätter gemeinsam ein zusammenhängendes Werk ergeben.
Wir untersuchten, welche Unterschiede zwischen den zwei Konstellationen sich aus Sicht und Erfahrung der Lernenden herauskristallisieren. Dazu sammelten wir mittels Fragebogen nach der zweiten, dritten und vierten Veranstaltung Daten. Unsere Schlüsse zogen wir aus den Antworten auf diese Fragebögen und verbanden diese mit unseren Beobachtungen vor Ort. Die Aussagen teilten wir in fachliche Erfolge und Herausforderungen und soziale Erfolge und Herausforderungen auf. Innerhalb dieser Kategorien suchten wir nach weiteren feinen Unterschieden und Zusammenhängen.
Es gab bei beiden Klassen Lernende, die sich in ihrer Gruppe nicht 100% wohl fühlten. Jedoch konnten wir beobachten, dass die Schüler*innen der U2C/random jedes Mal die Sitzordnung änderten und quer durch den Raum miteinander sprachen. Der Fokus der Antworten lag bei dieser Klasse stärker auf der eigenen Gestaltung als dem gemeinsamen Fortschritt. Die Konstellation der U2A/selbstgewählt hat demgegenüber erfolgreicher den Austausch und die Kooperation auf der fachlichen Ebene unterstützt, was unsere These, dass bei ebendieser Konstellation die Kommunikation besser funktioniere, bestätigt. Die selbst gesteuerte Intensität des Austausches dank des Aufbaus des Auftrags scheint jedoch der U2C insofern gedient zu haben, als sie trotz chaotischerem Arbeitsklima im Schnitt schneller Fortschritt mit der Zeichnung eigener Motive gemacht hat.
Das Forschungspraktikum fand im November 2024 in der Kantonsschule Zürcher Oberland statt. Der Unterricht wurde mit zwei zweiten Klassen (Langzeitgymnasium) durchgeführt.


Das Handout zum Forschungspraktikum finden Sie hier: